Die digitale Marketingwelt bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Sichtbarkeit zu erhöhen und das Interesse der Zielgruppe zu wecken. Zu den prominentesten Strategien gehören SEO (Suchmaschinenoptimierung) und SEA (Suchmaschinenwerbung). Beide Strategien verfolgen das Ziel, den Bekanntheitsgrad einer Marke oder eines Unternehmens zu steigern – doch auf unterschiedliche Weise. Die wahre Stärke zeigt sich jedoch, wenn SEO und SEA kombiniert werden, da sie in der Summe den klaren Wettbewerbsvorteil darstellen.

Was sind SEO und SEA?

SEO ist die Kunst, Webseiten so zu gestalten und zu optimieren, dass sie organisch – also ohne bezahlte Werbemaßnahmen – auf den oberen Plätzen der Suchmaschinenergebnisseiten erscheinen. Neben relevantem Content, technischen Optimierungen und gezielten Link-Building-Strategien spielt auch die Usability eine zentrale Rolle. Eine positive Nutzererfahrung – etwa durch schnelle Ladezeiten, eine intuitive Navigation und mobile Optimierung – sorgt nicht nur für bessere Rankings, sondern unterstützt auch eine reibungslose Customer Journey. Der Vorteil: Organische Platzierungen sind langfristig angelegt und bieten bei korrekter Umsetzung nachhaltigen Traffic.

SEA hingegen steht für bezahlte Anzeigen, die durch Gebote auf bestimmte Suchbegriffe (Keywords) über Plattformen wie Google Ads geschaltet werden. SEA sorgt für schnelle Sichtbarkeit und ist gerade für kurzfristige Kampagnen und Aktionen eine ausgezeichnete Wahl. Hier zahlt man allerdings für jeden Klick, und der Traffic versiegt, sobald das Werbebudget ausgeschöpft ist.

Google Search page
Search Engine Advertising example

Die Synergie von SEO und SEA

SEO und SEA werden oft isoliert betrachtet – dabei verstärken sie sich gegenseitig auf mehreren Ebenen. 

Hier sind einige der Synergieeffekte, die sich durch den gleichzeitigen Einsatz beider Kanäle ergeben:

1. Erhöhte Sichtbarkeit in den Suchergebnissen

Die Kombination von SEO und SEA erhöht die Sichtbarkeit erheblich, da durch Ads und organische Listings in der Regel zwei Plätze auf der Ergebnisseite eingenommen werden können. Diese doppelte Präsenz stärkt die Markenwahrnehmung und sorgt dafür, dass der eigene Auftritt im Vergleich zur Konkurrenz auffällt. Nutzer assoziieren Unternehmen, die prominent vertreten sind, häufig mit größerer Relevanz und Vertrauen.

2. Wertvolle Daten für SEO durch SEA  

Über SEA-Anzeigen lassen sich Insights zu Keywords und Suchanfragen gewinnen, die für SEO genutzt werden können. Man erhält rasch Daten zu Suchvolumen, Klickraten und Conversions, wodurch sich gezielter entscheiden lässt, welche Keywords langfristig im SEO-Programm priorisiert werden sollten. Daher können SEA-Erkenntnisse direkt dazu beitragen, einen besseren Entscheidungsfindungsprozess bei der Erstellung eines SEO-Strategieplans zu gestalten.

3. Gezielte Ansprache in allen Phasen der Customer Journey  

Während SEA oft darauf abzielt, Nutzer in den späteren Phasen der Customer Journey zur Conversion zu bewegen, unterstützt SEO primär die Auffindbarkeit und das organische Wachstum. Allerdings kann SEO je nach Strategie auch gezielt zur Conversion beitragen. Da beide Kanäle unterschiedliche, aber sich ergänzende Rollen spielen, ist es entscheidend, sie in eine ganzheitliche Strategie zu integrieren. Durch eine abgestimmte Nutzung von SEO und SEA – unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Stärken und der unterschiedlichen Keyword-Datenpools – lassen sich Geschäftspotenziale optimal ausschöpfen.

SEA als Mindestmaß für Branding: Die Wichtigkeit der eigenen Marke

Ein entscheidender Aspekt, weshalb Unternehmen SEA unbedingt nutzen sollten, ist die Sicherung der Markenplatzierung. Marken-Ads sind eine strategische Maßnahme, um sicherzustellen, dass die eigene Marke in den Suchergebnissen vertreten ist und nicht von Konkurrenten verdrängt wird. Zwar ist es nicht in jeder Branche üblich, dass auf Markennamen aktiv geboten wird, da Markenrechte in der Regel einem Unternehmen gehören. In stark umkämpften Märkten – etwa im Lebensmittel-Lieferdienst oder im E-Commerce – setzen Wettbewerber jedoch gezielt darauf, Anzeigen auf fremde Markennamen zu schalten, um potenzielle Kunden abzuwerben.

Dies ist besonders wichtig, wenn:

  • Die Konkurrenz aggressiv auf die eigene Marke bietet: In stark kompetitiven Nischen kann es vorkommen, dass Mitbewerber auf den Markennamen bieten, um Sichtbarkeit zu gewinnen und Kunden für sich zu gewinnen. Ein Beispiel dafür ist der Wettbewerb zwischen Wolt und UberEats, bei dem beide Anbieter auf die Markenbegriffe des anderen bieten, um Marktanteile zu sichern. Allerdings ist dieses Vorgehen eher in preissensitiven und hart umkämpften Branchen üblich, während in anderen Bereichen eher auf generische, produktbezogene Keywords geboten wird (z. B. „Bio-Babymilch“ statt einer spezifischen Marke).
  • Markenbekanntheit und Vertrauen gefestigt werden sollen: Durch eigene Anzeigen bei Markensuchen behält das Unternehmen die Kontrolle über den ersten Eindruck in den Suchergebnissen und verhindert, dass potenzielle Kunden durch fremde Inhalte abgelenkt werden. Kunden erwarten, dass die Marke präsent ist, und diese Sichtbarkeit schafft Vertrauen.

Fazit: SEO und SEA als Erfolgsduo

SEO und SEA sind keine Gegenspieler, sondern vielmehr komplementäre Kanäle, die sich hervorragend ergänzen. Während SEO eine solide Basis für nachhaltigen und kostenfreien Traffic bildet, ermöglicht SEA schnelle Sichtbarkeit und unterstützt bei Marken- und Angebotsabsicherung. Unternehmen, die beide Kanäle geschickt nutzen, können mit erhöhter Sichtbarkeit, kontinuierlichem Traffic und einem gestärkten Markenimage rechnen. 

In der heutigen Wettbewerbslandschaft ist es entscheidend, nicht nur organische Rankings zu erobern, sondern auch bezahlte Platzierungen strategisch zu nutzen – und so das volle Potenzial der digitalen Präsenz auszuschöpfen.